Petition Kreativquartier

Wir fordern den gesicherten, langfristigen und nachhaltigen Erhalt der Künstler*innenschaft des KREATIVLABORS durch bezahlbare Mieten und damit den Erhalt des Charakters des als ‘KREATIVQUARTIER MÜNCHEN’ bekannten Gebiets als der größten nicht-kommerziellen Kunst- und Kulturproduktionsstätte der Stadt, die akut bedroht ist. 

Liebe Münchner*innen,
liebe Kunst-, Kultur- und Kreativschaffende,
liebe Stadträt*innen und liebe Stadtverwaltung der Landeshauptstadt München,

Ende September überrollte eine Kündigungswelle die Häuser, Organisationen und Initiativen und damit hunderte Kunst- und Kulturschaffende des Kreativlabors auf dem Kreativquartier München. Ab Januar 2026 haben die Vermieter, die Münchner Gewerbehöfe (MGH), Mieterhöhungen um das Vielfache angekündigt, die sich die meisten der dort arbeitenden Künstler*innen nicht leisten können. 

Damit steht nicht nur die Vielfalt des künstlerischen Schaffens, sondern auch einer der letzten Freiräume für Kunst, Kultur und Soziales in München vor dem Aus.

Das Kreativlabor funktioniert größtenteils selbstverwaltet und gemeinwohlorientiert und hat sich über Jahrzehnte hinweg durch die eigene Nutzer*innenschaft und unter Einbindung der Bürger*innen entwickelt. Das Kreativlabor ist insofern ein organisch gewachsener Zusammenschluss kreativschaffender Kräfte – und im Gegensatz zu den vielen, in den letzten Jahren entstandenen Projekten dieser Art – nicht auf Skalierung, Wachstum und Profit ausgerichtet. Damit ist das Kreativlabor münchenweit einzigartig! 

Im Gegensatz zu den reinen Atelierhäusern der Domagk- und Baumstraße finden sich auf unserem Gelände, neben den bildenden Künstler*innen und Fotograf*innen, außerdem: Filmschaffende, Tänzer*innen, Theater- und Performance-Künstler*innen, Musiker*innen mit Proberäumen, Schriftsteller*innen in SchreibRäumen, uvm. 

Hier erleben Sie Theater, Tanz und Performances, hören Texte und Musik, sehen Filme, Bilder, Fotografien, Skulpturen und können regelmäßig Kultur erfahren, auch in Form von Führungen, Kursen und Workshops – all das sozial und nachhaltig. 
Insgesamt ergibt dies eine Kulturlandschaft mit einer unglaublichen Synergie, Einzigartigkeit und Vielfalt, die es langfristig zu erhalten gilt!

Dies ließe sich beispielsweise verwirklichen durch:

• eine verlässliche Rückanmietung seitens der Stadt,
• eine Rückübertragung an die Stadt,
• eine Gesellschafterweisung oder Satzungsänderung der MGH in Kombination mit der Ertüchtigung der gemeinnützigen Trägervereine und deren Nutzungskonzepte,
• und/oder Modelle gemeinschaftlichen Nießbrauchs – etwa durch eine Genossenschaft, deren Gründung wir vorbereiten oder durch eine Stiftung, die wir empfehlen können. 

Als betroffene Künstler*innen und Kulturschaffende des Geländes fordern wir Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter, seine Stellvertreter*innen Dominik Krause und Verena Dietl, die Münchner Stadträt*innen und Stadtverwaltung sowie die MGH selbst auf, sich einzusetzen für:

• eine dauerhafte und langfristige Lösung für die betroffenen Künstler*innen, etwa durch einen Quadratmetermietpreis von 10 Euro all incl.,
• den Erhalt der Besonderheit und Vielfalt des Kreativquartiers, etwa durch Unterstützung gegen die exorbitant erhöhten Mieten,
• die Wertschätzung des konstanten Engagements der Nutzenden vor Ort,
• die Weiterführung des bereits begonnenen Entwicklungsprozess. 

Kurzum: Bezahlbare Schaffensräume für Kunst und Kultur müssen geschützt und für zukünftige Generationen erhalten werden! 

Wir laden alle Münchner*innen, Interessierten  und Kunst- und Kulturliebhaber*innen ein, diese Petition zu unterschreiben und mit uns in Kontakt zu bleiben, um unter anderem bei der offiziellen Übergabe der Petition dabei zu sein.

Künstler*innenschaft:
Leonrodhaus e.V.; Haus2 e.V.; Atelierhaus Dachauerstr. e.V.; Empfangshalle