Männersache oder

Frauenangelegenheit

Ein Forschungsprojekt zu Kunstnachlässen im Kontext von Frauen – Kunst – Sichtbarkeit. Künstlerinnen auf dem Weg in Sammlungen, Archive und Online-Portale.

09/2025

Logo Verein für Frauninteressen (violette Reproduktion eines Jugenstilornaments) mit dem Testblock Anita Augspurg Stiftung rechts danaben in scharz

Knapp 30 Zuhörerinnen folgten am 29.09.2025 dem Vortrag von Karolina Sarbia und Gabriele Obermaier über das vom Verein für Fraueninteressen e.V. geförderten Forschungsprojekt zu Kunstnachlässen.

Karolina Sarbia, Kunsthistorikerin und Leiterin der Kunst Vor- und Nachlässe München, und die Bildende Künstlerin Gabriele Obermaier bekommen aktuell von der Anita Augspurg Stiftung eine Projektförderung zu o.g. Thema. Sie leisten mit dem Forschungsprojekt Pionierarbeit, denn sie sind die erste Nachlasseinrichtung nicht nur bayern-, sondern bundesweit, die die Genderungleichheit in den kunstwissenschaftlichen Nachlassdiskurs einführt und in der Öffentlichkeit sichtbar macht. Ihre These lautet: NachlassArbeit = CareArbeit = FrauenArbeit.

Das Projekt verfolgt langfristig das Ziel, lebende Künstlerinnen nachhaltig zu unterstützen, ihren eigenen Vorlass zu Lebzeiten in die Hand zu nehmen und selbst zu organisieren. Denn wir wissen: Jedes Werkverzeichnis wird irgendwann zu einem Nachlassinventar. Und wir wissen auch, dass die Wahrnehmung der Werke von Künstlerinnen wesentlich von der Sichtbarmachung ihrer Arbeit in Ausstellungen, Sammlungen, Archiven und Online-Portalen abhängt.

Zukunft braucht Herkunft, proklamiert der Philosoph Odo Marquardt. Die aktuelle Arbeit vom Geschichtsatelier Elvira, die Biographien von Gründerinnen und Mitgliedern des Vereins zu recherchieren und rekonstruieren, verfolgt das Ziel, die Frauen der Geschichtsvergessenheit zu entziehen und sie in Erinnerung zu rufen. Um diese wichtige Arbeit in Zukunft zu erübrigen, entwickeln wir durch unser Forschungsprojekt Netzwerke und Instrumente der Sichtbarmachung von Werk und Namen in der Gegenwart. Wir fordern Künstlerinnen aktiv auf, ihren künstlerischen Vorlass frühzeitig zu bilden, um eine spätere Rezeption zu ermöglichen.

Unser Dank geht an das Stiftungskuratorium der Anita Augspurg Stiftung und den Verein für Fraueninteressen e.V., insbesondere an Hildegard Kronawitter (Vorsitzende des Stiftungskuratiums der Anita Augspurg Stiftung), Inga Fischer (1. Vorstandsvorsitzende Verein für Fraueninteressen e.V.), Antje Wiedmann (Geschäftsführerin Verein für Fraueninteressen e.V.), Sabine Finke (Schatzmeisterin, Verein für Fraueninteressen e.V.) für Ihre fortwährende Unterstützung und dass Sie mit Ihren Besuch der Veranstaltung uns ihre Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt haben.