Vorlass

Definition

Nachlass bezeichnet im archivarischen Sinne archivwürdiges Schriftgut und andere Materialien, die von einer natürlichen Person nach deren Tod von einer Bibliothek, einem Archiv oder einer anderen (wissenschaftlichen) Institution übernommen werden.“ […]

„Zu Lebzeiten kann eine Person ihr persönliches Archivgut auch verschenken oder verkaufen. Man spricht dann von einem Vorlass. Der Begriff wurde vom damaligen Leiter der Handschriftenabteilung des Deutschen Literaturarchivs Marbach, Jochen Meyer, in verschiedene Typologien differenziert.“ [Definition Wikipedia]

Das Vererben

Schon die Definition der Begriffe macht deutlich, dass es bei der Betrachtung eines künstlerischen Vorlasses nicht nur um den Erhalt der Kunstwerke geht, sondern immer auch um deren Wertung und wissenschaftlicher Aufbereitung. Hier ist der Künstler natürlich der direkteste Fachmann für sein Werk.

Der Künstler

Ein Künstler, der sich schon zu Lebzeiten um die entsprechende Aufbereitung seines Werkes kümmert, ist natürlich der kompetenteste Ansprechpartner für die Bewertung und Einordung seiner Kunst.

Die wichtigsten Fragen, die sich der Künstler stellen sollte, sind:

  • Ist es mir wichtig, dass meine Arbeiten aufgehoben werden und mich überleben?
  • Will ich, dass sich jemand aus meiner Familie/meinem Umfeld darum kümmert (kümmern muß)?
  • Sind/wären diese auch bereit, sich darum zu kümmern?
  • Was will mein Galerist?

Die Aufgaben

Folgende praktische Schritte und Fragen sind vorab zu beantworten und zu erledigen:

  • der Künstler muss einen kritischen Blick auf seine Arbeiten werfen und entscheiden, was ist wichtig
  • Sortieren:
    Das Werk sollte nach Werkgruppen, Techniken und / oder Gattungen, formalen Aspekten und/oder Standorten sortiert werden
  • Bewerten:
    • Das Werk sollte bewertet werden und dem Kernbestand (die herausragendsten Arbeiten, ca. 1-10% des Nachlasses), dem Nachlassbestand (Arbeiten guter Qualität, 20-30% des Nachlasses) und dem Restbestand zugeordnet werden
  • Erstellung eines Werkverzeichnisses (Bestandsaufnahme)
    • Grundlegende Daten für Werkverzeichnis/Bestandsaufnahme sind:
      Fortlaufende Nummer, die auch auf den Werken stehen muss (!), Nummer des Fotos, wenn vorhanden, Titel, Jahr, Technik, Maße (Höhe x Breite), Ausstellungen (Jahr, Ort, Titel der Ausstellung), Literaturnachweis, wenn erwähnt, Standort, Ort Signatur, Ort Titel, Angaben Rahmen, Angaben zum Inhalt
  • Aufstellung potentieller Interessenten für das Werk (Sammler, Galeristen, Institutionen)
  • Gibt es ein Museum/eine Galerie/eine Sammlung in deren Kontext diese Werke passen und die sie als Schenkung gegeben werden können?
  • Gibt es einen Ort in der Stadt, in der ich lebe, wo man diese Arbeit hingeben kann (z.B. ein öffentliches Gebäude)?
  • Wer aus Freundeskreis und Familie könnte einzelne Arbeiten übernehmen wollen?
  • Wo können die Arbeiten langfristig gelagert werden?

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